Luft: Ursachen

Vom Menschen verursachte Luftschadstoffe entstehen bei verschiedensten Tätigkeiten in Industrie und Gewerbe, Verkehr, Haushalten sowie in der Land- und Forstwirtschaft. Häufige und gesundheitsgefährdende Luftschadstoffe sind Ammoniak, Benzol, Feinstaub (PM10), Ozon, Russ und Stickoxide. Für diese sind in der nationalen Luftreinhalte-Verordnung (LRV) Grenzwerte verankert oder es gilt aufgrund ihrer Gefährlichkeit das Minimierungsgebot.

Hauptursache für die Belastung der Luft mit unterschiedlichen Schadstoffen ist der Verbrauch von Energie für Verkehr und Heizungen. Die Fahrleistung des privaten Personenverkehrs hat in der Schweiz weiter zugenommen: Im Jahr 2019 wurde vom privaten motorisierten Personenverkehr eine Fahrleistung von 62.0 Milliarden Fahrzeugkilometern erbracht (+ 31% seit 2000) [1]. Ausserdem stieg der Motorfahrzeugbestand zwischen 1995 und 2020 im Kanton Basel-Landschaft um rund 40 % auf gut 198‘000 Fahrzeuge an und im Kanton Basel-Stadt um 13 % auf rund 81‘000 Fahrzeuge.

Die durch technische Vorschriften erreichten und noch zu erwartenden erheblichen Emissionsreduktionen bei Fahrzeugen werden durch eine Ausweitung der Verkehrsleistung teilweise kompensiert. Ein Drittel aller Schweizer Haushalte verfügt heute über zwei oder mehr Autos [2]. Um die Emissionen aus dem motorisierten Strassenverkehr weiter zu senken, sind technische und organisatorische Massnahmen notwendig.

Beim Heizen entstehen durch Verbrennung von Energieträgern (Mineralölprodukte, Kohle, Erdgas, Holz etc.) Luftschadstoffe, welche die Luftqualität beeinträchtigen. Die Entwicklung des Heizenergieverbrauchs wird im Kapitel Energie beschrieben.

Die Produktion von Gütern kann ebenfalls zu Luftbelastungen führen. Industrielle und gewerbliche Produktionsprozesse sind oft mit dem Ausstoss von Luftschadstoffen wie flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) oder Feinstaub verbunden. Als Indikator für die Produktion von Gütern kann das Bruttoinlandprodukt dienen, welches sich im Zeitraum von 1980 bis 2018 in beiden Kantonen mehr als verdreifacht hat.

Die Landwirtschaft stellt in erster Linie im Bereich des Luftschadstoffs Ammoniak eine wichtige Emissionsquelle dar, wobei die Emissionen in der Schweiz weitgehend auf die Nutztierhaltung zurückzuführen sind. Rund 80 % der Ammoniak-Emission aus der Nutztierhaltung entstammen der Rindviehhaltung [3]. In der Region Basel war der Rindviehbestand bis zum Jahr 2000 leicht rückläufig und hält sich seither auf einem relativ konstanten Niveau von rund 26‘000 Tieren.