Stoffe und Produkte: Zustand

Gesicherte Aussagen über den Umweltzustand sind im Hinblick auf die Vielzahl der Produkte und beteiligten Akteure nicht möglich, noch könnten damit sinnvolle Aussagen über allfällige Auswirkungen gemacht werden. Der aktuelle Zustand im Bereich Stoffe und Produkte wird indirekt über die Belastung der Umweltkompartimente Luft, Oberflächengewässer, Boden und Grundwasser abgebildet.

Punktuelle Messungen erlauben jedoch Aussagen zum Umweltzustand hinsichtlich bestimmter problematischer Stoffe. Die Konzentration der persistenten und toxischen Stoffe PCB, Dioxine und Furane in der Muttermilch hat beispielsweise zwischen 2002 und 2009 in der Schweiz um praktisch die Hälfte abgenommen [1]. Hingegen verursacht die Zunahme der schwer abbaubaren endokrinen Disruptoren (z.B. Phthalte) in der Umwelt eine Verringerung der menschlichen Fertilität [2].

Dank zahlreichen Verbotsbestimmungen und weiteren gesetzlichen Massnahmen (z. B. Pflicht zur Abwasserreinigung) hat sich die Gewässerqualität in den letzten Jahrzehnten signifikant verbessert. Der Eintrag von Mikroverunreinigungen in die Gewässer stellt jedoch immer noch eine Herausforderung dar, weil diese nicht vollständig in Abwasserreinigungsanlagen abgebaut werden. Bei diesen Mikroverunreinigungen handelt es sich vor allem um Wirkstoffe aus Pflanzenschutzmitteln, Biozidprodukten und Heilmitteln sowie um Inhaltsstoffe aus Reinigungsmitteln und Kosmetika.

Der Zustand der Ozonschicht, die aufgrund des Eintrags von Fluorchlorkohlenwasserstoffen in die Atmosphäre deutlich abgenommen hat, hat sich in den letzten Jahren verbessert. Das Ozonloch wird voraussichtlich erst zwischen 2060 und 2075 verschwinden [3].

In der Region wird die gemäss Gewässerschutzverordnung maximale Pflanzenschutzmittel-Konzentration im Grundwasser von 0.1 µg/l nicht immer eingehalten. Regionale Zustandsindikatoren für die weiteren Umweltkompartimente Luft und Boden sind leider nicht vorhanden.

 

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