Biodiversität: Zustand

In den letzten Jahrzehnten erlitt die Biodiversität weltweit starke Verluste, ihr Zustand gilt heute als bedroht.
Obwohl in den letzten zwanzig Jahren in der Schweiz die Bestandesrückgänge bei einigen Arten und die quantitativen Flächenverluste bei bestimmten Lebensräumen gebremst worden sind, ist die Qualität der meisten Lebensräume tief und nimmt weiterhin stark ab: 

  • Die Biodiversität ist stark beeinträchtigt, speziell im Offenland (Flächenverluste, Zerschneidung, Qualitätseinbussen) sowie in und entlang der Gewässer (zu wenig Raum, künstliche Barrieren, fehlende Vernetzung, intensive Bewirtschaftung).
  • Im Wald ist die Biodiversität zwar weniger stark unter Druck geraten als in anderen Ökosystemen, dies vor allem dank des wachsenden Totholzanteils. Jedoch wird die Biodiversität auch hier durch die zunehmende Verdunkelung in zu wenig aufgelichteten Beständen belastet.
  • In der Landwirtschaft hat die Intensivierung und Konzentration auf Hochleistungssorten eine Verarmung der genetischen Vielfalt und einen Verlust diverser ökologisch wertvoller Kleinstrukturen wie Hecken und Hochstammbäume verursacht.
  • Durch die zunehmenden Freizeitaktivitäten in noch unerschlossenen Gebieten geraten diese zunehmend unter Druck.
  • Die Vielfalt im Siedlungsraum ist überraschend gross - meist besteht sie jedoch aus wenig anspruchsvollen Arten. Die Zersiedelung soll mittels Verdichtung in den Siedlungsräumen gebremst werden. Dafür nimmt innerhalb der Siedlungsräume der Druck auf die Grünräume zu.

Die biologische Vielfalt hat in der Region Basel seit 1900 deutlich abgenommen und dieser Trend hat sich auch in den letzten Jahrzehnten fortgesetzt. Die Hälfte der Lebensräume und ein Drittel der Arten sind heute bedroht. Mit dem Rückzug der Artenvielfalt ist auch die genetische Vielfalt verloren gegangen. Die Verluste halten auf allen drei Ebenen der Biodiversität (Vielfalt der Arten, Vielfalt der Lebensräume und genetische Vielfalt) an. Zielerreichungskontrollen zum Schutz und Förderung der Biodiversität weisen darauf hin, dass bisherige Massnahmen und Instrumente teilweise erfolgreich sind, aber bei weitem nicht ausreichen.

Im Rahmen des Biodiversitätsmonitorings Schweiz BDM wurde auf Stichprobenflächen die Pflanzenartenvielfalt anhand des Vorkommens von Gefässpflanzen erhoben. Diese Erhebung ergab im Kanton Basel-Landschaft zwischen den Jahren 2007 und 2019 eine schwankende Artenzahl von 270 bis 279. Ein Rückgang der Pflanzenarten konnte glücklicherweise nicht verzeichnet werden. Dies soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Lebensräume und somit die Anzahl Individuen einzelner Arten vielerorts rückläufig sind.