Abfall: Zustand

Die Gemeinden sind zuständig für die Sammlung von Siedlungsabfällen. Sie sorgen für die Entsorgung von Kehricht- und Sperrgut sowie für die Verwertung von separat gesammelten, verwertbaren Abfällen. Die gesamthaft durch Gemeinden gesammelten Siedlungsabfälle pro Einwohner sind dabei ein Mass für das Konsumverhalten der Bevölkerung.

Die durch die Gemeinden gesammelte Kehricht- und Sperrgutmenge hat im Kanton Basel-Landschaft zwischen 1993 und 1994 parallel zur Einführung der verursachergerechten Sackgebühr deutlich abgenommen. Im Zeitraum von 1995 bis 2010 bewegte sich die Kehricht- und Sperrgutmenge zwischen 170 und 180 kg pro Einwohner und Jahr. Seit 2011 ist eine Abnahme der Menge feststellbar. Im 2022 beträgt die Menge nun 140 kg pro Kopf und Einwohner. Die Wertstoffmenge hat seit 1993 mehr oder weniger kontinuierlich auf 180 kg pro Einwohner und Jahr zugenommen. Seit ca. 2009 ist eine Abnahme der Menge feststellbar und liegt nun bei 152 kg. Die Abnahme betrifft vor allem Papier / Karton, Glas und Textilien. Grüngut ist gleichbleibend hoch und Metalle und Öle schwanken jährlich.

Im Kanton Basel-Stadt ist die Verbrennungsmenge seit 1994 rückläufig. Sie sank von damals 330 auf aktuell rund 152 kg pro Einwohner und Jahr. Im Gegenzug hat die Separatsammlung lange leicht zugenommen und pendelte um 130 kg pro Einwohner und Jahr. Seit ein paar Jahren nimmt die Wertstoffmenge aber analog zu Basel-Landschaft tendenziell ab und beträgt aktuell rund 102 kg. Massgebend ist dabei die anteilmässig grösste, aber seit Jahren rückläufige Separatsammlung von Papier- und Karton. Die Differenz von 2022 zum Mittelwert der letzten 5 Jahre beträgt rund -11%. Zudem fehlt in der Stadt Basel eine flächendeckende Abfuhr für biogene Abfälle. Bei den Wertstoffen nicht eingerechnet sind die von Handel und Gewerbe direkt erfassten Wertstoffe (PET, Elektro- und Elektronikschrott, Batterien etc.).

Inzwischen gelangen in der Regel aus den Haushalten ebenso viele Abfälle ins Recycling wie in die Kehrichtverwertungsanlage. In Basel-Landschaft liegt die Recyclingquote bei knapp 52%, in Basel-Stadt aber nur bei 40%.

Abfälle aus Haushalten, welche über die an Bedeutung gewinnenden, privatwirtschaftlichen Entsorgungszentren entsorgt werden (Sperrgut und Wertstoffe), werden kantonal nicht statistisch erfasst. Der vermeintliche Rückgang der Abfallmenge ist demzufolge zumindest teilweise auf die Art der Datenerfassung zurückzuführen. Eine Differenzierung zwischen privaten und gewerblichen Anlieferungen bei Entsorgungszentren ist nicht möglich. Die Abfallstatistik des Bundes gibt einen Überblick über die gesamthaft in der Schweiz anfallende Abfallmenge. Diese Statistik zeigt, dass die Abfallmenge nach wie vor zunimmt.