Fokusthema 2021: Holz aus regionalen Wäldern

Bäume im Herbst

Ist nachhaltige Holznutzung Klimaschutz?

Holz bindet nicht nur CO2, Holz ersetzt als Baumaterial auch Rohstoffe, deren Herstellung und Verarbeitung viel CO2 produzieren. Kommt das Holz aus der Region, wird zusätzlich graue Energie für den Transport vermieden. Aus diesen Überlegungen wurde auch beim Neubau des Amts für Umwelt und Energie Basel-Stadteine Konstruktion mit Holz aus den kantonseigenen Wäldern gewählt. Auch in Liestal wird ein Neubau der Verwaltung mit rund 560 Arbeitsplätzen in Holzbauweise geplant.

Wie viel Holz wird in der Region Basel geerntet?

Förster beim Fällen eines Baumes
Für die Holzernte braucht es gut ausgebildetes Personal, denn mit den tonnenschweren Stämmen ist nicht zu spassen! Forstmaschinen unterstützen wo möglich die Holzernte und erhöhen die Sicherheit.

Jährlich werden in den beiden Kantonen Basel-Landschaft und Basel-Stadt rund 125'000 Kubikmeter Holz geerntet. Mitgerechnet ist auch das Holz, das beispielsweise durch Stürme oder Käferbefall zwangsgenutzt wird. Diese Holzmenge entspricht knapp dem Volumen des neuen, 72 Meter hohen Biozentrums in Basel. Das Gute ist, Holz wächst dauernd nach: pro Minute in der Grössenordnung eines Würfels von 70 Zentimetern Kantenlänge. Mehr zur geernteten Holzmenge und Zwangsnutzungen.

Gibt es genügend Holz in der Region?

Herbstlicher Wald im Baselbiet
40 Prozent des Kantons Basel-Landschaft sind mit Wald bewachsen, im Kanton Basel-Stadt sind es 12 Prozent. Zusammen sind es rund 21'000 Hektaren Wald.

In den letzten Jahren wurde in der Region Basel eher weniger Holz genutzt, als nachwächst. Es kann also mindestens gleich viel wie bis anhin geerntet werden. Und da die Wälder teilweise eher zu dicht und zu alt sind, wäre eine stärkere Holznutzung erwünscht. Damit gäbe es mehr Licht und Platz für junge Bäume, seltene Baumarten, lichtliebende Orchideen, Schmetterlinge und viele mehr. Eine wichtige Aufgabe des Amts für Wald beider Basel ist es, die nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes sicherzustellen. Mehr zur nachhaltigen Holznutzung.

Schadet die Holznutzung den Wäldern?

Hirschkäfer
Hirschkäfer leben in lichten, totholzreichen Eichenwäldern. Den grössten Teil ihres Lebens – bis zu acht Jahre! - verbringen die Käfer als Larven in sich zersetzendem Holz. Sie fressen das Totholz und tragen so zur Humusbildung im Waldboden bei.

Die Schweizer Waldgesetze sind sehr streng. Eine nachhaltige und naturnahe Waldbewirtschaftung sind darin festgelegt. Im Vergleich zu anderen Ländern gibt es in der Schweiz weder Raubbau noch Kahlschläge. Dank der Holznutzung sind die Wälder der Region Basel grösstenteils gut gepflegt und artenreich. Schaut man die ökologische Bewertung der regionalen Wälder an, sieht man, dass knapp 70 Prozent einen hohen oder eher hohen Biotopwert aufweisen (+11 Prozentpunkte in den letzten 30 Jahren). Das bedeutet, dass dort viele verschiedene Baumarten wachsen und auch ökologisch besonders wertvolle Arten wie Eichen vorkommen. Dank der Holznutzung, die seit vielen tausend Jahren stattfindet, sind die Wälder in der Region Basel grösstenteils gut gepflegt und artenreich. Mehr zum Biotopwert

Wozu wird das Holz gebraucht?

Visualisierung des Neubaus des Amts für Umwelt und Energie
Für den Neubau des Amts für Umwelt und Energie Basel-Stadt wurden insgesamt 165 Kubikmeter regionales Fichten- und Buchenholz verwendet.

Vom geernteten Holz in der Region Basel wird ein Viertel als hochwertiges Stammholz verkauft. Dieses wird oft zum Bauen verwendet und wurde beispielsweise für den Neubau des Amts für Umwelt und Energie Basel-Stadt verarbeitet. Das meiste Holz wird aber zur Energieproduktion genutzt (60 Prozent), zum Beispiel im Holzkraftwerk Basel. Dieser Anteil ist in den letzten Jahren gestiegen. Das Holz direkt zu verbrennen ist aber eigentlich schade. Im Sinne der Ressourcenschonung wäre es besser, das Holz zum Beispiel als Baumaterial zu nutzen und erst am Lebensende zu verbrennen. Man spricht dann von «Kaskadennnutzung». Mehr zur Holzernte nach Sortimenten