Wasser: Belastungen

Die unterschiedlichen Nutzungen des Wassers zeigen sich in qualitativen und quantitativen Belastungen der Fliessgewässer und des Grundwassers.

Mit der Siedlungsentwässerung gelangen Stoffe aus den Haushalten, dem Gewerbe und der Industrie in die Kläranlagen. Dabei handelt es sich um Stoffe, die als gelöster organischer Kohlenstoff (DOC) gemessen werden können. In den Kläranlagen werden zudem auch die adsorbierbaren organischen Halogenverbindungen (AOX) gemessen. Unter den AOX sind zum Beispiel Stoffe aus der chemischen Reinigung oder industriellen Fertigung zusammengefasst. Die AOX bilden einen Teil des DOC ab. Für den DOC müssen die Kläranlagen einen Reinigungseffekt von 85% aufweisen und im gereinigten Abwasser darf dessen Konzentration 10 mg/L nicht überschreiten. Bei den AOX liegt der Grenzwert beim gereinigten Abwasser bei 0,08 mg/L. In BL können diese Werte im gereinigten Abwasser mehrheitlich eingehalten werden. In BS werden die DOC Werte immer wieder überschritten. Dies wird sich mit der Inbetriebnahme der neuen ARA 2024 stark verbessern.

Je mehr Trinkwasser verbraucht wird, desto mehr Wasser muss gereinigt werden, was die Effizienz der Kläranlagen reduziert. Die Haushalte und das Kleingewerbe verbrauchten in den letzten Jahren rund 31 Mio. Kubikmeter Trinkwasser pro Jahr aus der öffentlichen Wasserversorgung. Das Abwasser wird in Basel-Stadt in einer einzigen grossen Kläranlage, in Basel-Landschaft in mehreren Kläranlagen behandelt. Die Industrie förderte aus privaten Grundwasserbrunnen pro Jahr zusätzlich rund 65 Mio. Kubikmeter als Brauchwasser (für Kühl- und Produktionsprozesse) und damit mehr als doppelt so viel, wie der öffentlichen Wasserversorgung entnommen wurde. Kühlwasser muss in der Regel nicht gereinigt werden; es wird erwärmt hauptsächlich in den Rhein geleitet, was zu leichtem Temperaturanstieg (<0.01°C) führt. Ab einer Rheintemperatur von 25°C ist die Einleitung nicht mehr zulässig.


Zu einem Temperaturanstieg im Grundwasser kommt es durch vermehrte Einbauten von grossen Gebäuden in die Grundwasserleiter. Davon ist vor allem Basel-Stadt betroffen. Nutzungen des Grundwassers zum Kühlen von Gebäuden führen ebenfalls zu Erhöhungen der Grundwassertemperatur. Der Effekt von Erdwärmesonden-Anlagen auf die Grundwassertemperatur ist sehr klein, könnte aber in Zukunft mit der Zunahme solcher Anlagen einen messbaren Effekt haben.